Wordrap

Unterhaus Spezial: Wordrap mit Markus Till

In der Rubrik "Unterhaus Spezial" sollen die Fans näher an die Spieler herangebracht werden, unterhaus.at deshalb den Fokus vermehrt auf die Protagonisten des vergangenen Wochenendes richtet. Dabei wird Woche für Woche ein Spieler aus dem Unterhaus in einem Interview Rede und Antwort stehen, sowie beim Wordrap seine Spontanität unter Beweis stellen. Heute ist Markus Till an der Reihe, der in der 16. Runde der Landesliga West beim 3:1-Auswärtssieg des SK Waizenauer Schärding gegen Friedburg mit drei Toren nicht nur zum Matchwinner avancierte, sondern dabei auch einen Treffer, Marke "Tor des Jahres", erzielte.

Der 36-jährige Stürmer begann seine Karriere bei der Union Gaspoltshofen und war in weiterer Folge in Neumarkt/Kallham, Riedau und beim SK Schärding aktiv. Danach kehrte der Technische Zeichner nach Neumarkt zurück und wechselte 2009 wieder zum SK Schärding. Neben zwei Meistertiteln und einem Cupsieg steht auf Markus Tills Visitenkarte auch der Titel eines Landesliga-Torschützenkönigs. In dieser Saison steckt der Stürmer mit seinem Verein mitten im Abstiegskampf der Landesliga West, dementsprechend wichtig war Tills Triplepack beim Sieg in Friedburg.

Nach zwei Auftaktniederlagen war mit einem Sieg des SK Schärding in Friedburg nicht unbedingt zu rechnen. Du hast deine Mannschaft mit zwei Toren auf die Siegerstraße gebracht und mit dem dritten Treffer, einem Traumtor, den Sack dann auch zugemacht. Wie hast du das "Tor des Jahres" erzielt?

"Nach einer Balleroberung wurde ich im Mittelkreis angespielt, habe gesehen, dass Friedburgs Torwart Oliver Angermair zu weit vor seinem Kasten stand und dann, ungefähr auf Höhe der Mittellinie, den Ball über den Torwart ins Tor der Friedburger befördert. So ein Treffer gelingt nicht allzu oft, aber ich konnte bereits während des Spiels beobachten, dass Angermair immer wieder sehr weit vor seinem Tor stand."

Nach diesem wichtigen Sieg steht der SK Schärding auf dem elften Tabellenplatz und ist nur durch fünf Punkte von der Abstiegszone getrennt. Habt ihr erwartet, dass es eine schwierige Saison wird, oder ist das bisherige Abschneiden eher enttäuschend?

"Wir haben gewusst, dass es nicht einfach wird, jedoch einen Platz im Tabellenmittelfeld angestrebt. Es ist bisher nicht optimal gelaufen, vor allem ist der Abstand zur Abstiegszone sehr gering und sind wir deshalb noch lange nicht gerettet."

Wie läuft es bei dir persönlich in dieser Saison? Bist du mit deiner Leistung zufrieden?

"In den ersten 15 Runden konnte ich lediglich zwei Treffer erzielen, bis mir dann in Friedburg der Triplepack geglückt ist. Es ist bei mir in dieser Saison bisher nicht allzu gut gelaufen. Aber ich habe auch nicht immer im Angriff gespielt, sondern war auch im offensiven Mittelfeld im Einsatz."

Du bist 36 Jahre alt und blickst auf eine lange Laufbahn zurück, welche Erfolge konntest du feiern?

"Mit meinem Stammverein, Gaspoltshofen, konnte ich in der 2. Klasse den Meistertitel erringen. Auch in der Bezirksliga - mit Neumarkt/Kallham - bin ich Meister geworden. Mit Riedau konnte ich zudem den Innviertel Cup gewinnen. Und als Stürmer nicht unwichtig ist der Titel des Torschützenkönigs in der Landesliga West mit 18 Saisontoren."

Du bist nicht mehr der Jüngste. Ist das Karriereende schon in Sicht, oder ist in den nächsten Jahren noch mit einigen Till-Toren zu rechnen?

"Allzu lange werde ich wohl nicht mehr spielen, aber da ich derzeit körperlich gut in Schuss bin, sieht es ganz danach aus, als sollte ich noch die eine oder andere Saison anhängen. Das hängt aber vor allem von den Verletzungen ab."

Apropos Verletzungen, bist du bislang mit den normalen Wehwehchen über die Runden gekommen, oder war auch etwas Gröberes dabei?

"Neben einem Bänderriss im Knöchel habe ich mir 2003 auch das Kreuzband im rechten Knie gerissen. Zwei Jahre später ist mir dasselbe Missgeschick noch einmal passiert - und da wollte ich fast schon aufhören, habe dann aber weitergemacht."

Deine Karriere neigt sich dem Ende entgegen, gibt es noch Ziele, die du erreichen willst?

"Das hängt auch davon ab, ob ich in Schärding bleibe oder nicht. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass ich noch einmal in unteren Klassen auf Torejagd gehe und meine Karriere bei meinem Stammverein in Gaspoltshofen beenden werde. Auch wenn es schwierig ist, hoffe ich insgeheim, mit meinem drzeit 13-jährigen Sohn, Maximilian, der in Neumarkt/Pötting spielt, einmal gemeinsam in einer Kampfmannschaft zu spielen."

Wo siehst Du deine fußballerischen Stärken beziehungsweise Defizite?

"Ich bin technisch versiert und zudem auch sehr schnell. Ich glaube auch, dass ich über einen "Torriecher" verfüge. Die Defensivarbeit und die harten Zweikämpfe sind hingegen nicht meine Sache. Auch das Kopfballspiel zählt nicht zu meinen Stärken."


Markus Till im WORDRAP:

Christian Hartinger:  Sehr guter Trainer, auch menschlich schwer in Ordnung
SK Schärding:  Gut geführter Verein mit entsprechendem Umfeld
Union Gaspoltshofen:  Mein Stammverein, bei dem ich vielleicht meine Karriere beenden werde
Nationalteam:  Österreich ist kein Fußballland
Dietmar Constantini:  Ein guter Trainer, hat aber mit der Qualität des vorhandenen Spielermaterials zu kämpfen
Internet:  Wichtig, informativ
unterhaus.at:  Super, aktuell, hier rücken auch die kleinen Vereine in den Vordergrund
Doping:  Unfair gegenüber den anderen Sportlern, würde ich nie machen
Blondinen:  Heidi Klum
Bier:  Ich trinke keinen Alkohol
McDonalds:  Hind und wieder mit den Kindern
Sex vor dem Spiel:  Egal, macht keinen Unterschied
Ernst Strasser:  Wie fast alle Politiker denkt er zunächst an sich und erst dann an die Bevölkerung
Fukushima:  Gewaltige Katastrophe, deren Ausmaß noch gar nicht abzusehen ist
Pokern:  Ab und zu mit meinem Sohn Maximilian
Kunstrasen:  Im Winter eine tolle Sache, sonst jedoch der Tod für die Füße - besonders für meine alten
Berge oder Meer:  Berge
Chaotisch oder ordentlich:  Mal so, mal so


Günter Schlenkrich

Foto: SK Schärding

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